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Diplomarbeit an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Diplomarbeit an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Veröffentlichung: 01/2009


Diplomarbeit im Fach Psychologie „Steigerung der Gedächtnis- und Konzentrationsleistung mittels audio-visueller Stimulation einer Mindmachine“
vorgelegt von Viktor Wuchrer im Januar 2009
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
Department Psychologie und Sportwissenschaften
Institut für Psychologie
Institut für Psychogerontologie

Zusammenfassung
Ziel der Studie war es, zunächst zu untersuchen, ob der Einfluss audio-visueller Stimulation mit den entsprechenden Programmen, Alpha- und Beta-Frequenzen, zu einer Aktivierung kognitiver Prozesse hinsichtlich untersuchter Gedächtnis-und Konzentrationsleistung führt. Entsprechend bisheriger Forschungsergebnisse wurde an die Befunde zu den Wirkprinzipien von Mindmachines angeknüpft und mittels moderner Apparaturen die Auswirkungen audio-visueller Stimulation im Hinblick auf eine Verbesserung kognitiver Leistungen überprüft. Hierzu wurden 104 Studentinnen und Studenten im Alter von 18 bis 41 Jahren an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen in einem Laborexperiment untersucht, die randomisiert einer Alpha-, Beta- oder Kontrollgruppe zugeordnet wurden. In einem dafür vorgesehenen Experimental- und Kontrollgruppenvergleich wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Mindmachine-Programme hinsichtlich der abhängigen Variablen als Vor- und Nachtestdifferenzen erfasst. Zur Erfassung der Gedächtnisleistung diente der Sub-Test „Gegenstände“ aus dem LGT-3 nach Bäumler (1974) und zur Erfassung der Konzentrationsleistung der d2-Konzentrationstest nach Brickenkamp (2002). Zusätzlich wurde noch ein Fragebogen erhoben, der Aufschluss über die subjektive Empfindung der Mindmachine-Sitzung geben sollte und mit dem der Einfluss von Erfahrungen mit alternativen Entspannungsverfahren auf das Treatment untersucht wurde.

Insgesamt konnte mit dem Experiment aufgezeigt werden, dass sich ein wiederholt veröffentlichter Befund zum Einfluss audio-visueller Stimulation mittels Mindmachine auf kognitive Leistungen bestätigt hat. Die Befunde wiesen eine deutliche Wirkung des Alpha-Treatments auf die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung aus. Zusätzlich zeigte sich ein starker Effekt des Beta-Treatments auf die Konzentrationsleistung, jedoch nicht auf die Gedächtnisleistung. In Bezug auf die Sorgfaltsleistung konnten keine signifikanten Effekte hinsichtlich der Treatment-Wirkung festgestellt werden.

Fazit und Ausblick
Im Allgemeinen dürfte wissenschaftlich ausreichend erwiesen sein, dass mit Hilfe von Mindmachines eine Entspannungswirkung oder eine Aktivierung erzielt werden kann. Ein großer Vorteil gegenüber alternativen Entspannungsmethoden ergibt sich bei Mindmachines in der genauen Regulierbarkeit des herbeigeführten Bewusstseinszustandes. Somit wird die gezielte Herbeiführung eines gewünschten Zustandes, beispielsweise zum Zweck einer Lernzustandsregulierung oder zur Steigerung kognitiver Fähigkeiten, durch die entsprechende Wahl eines bestimmten Stimulationsprogramms begünstigt.

Der Alpha-Zustand erweist sich dabei mit einer leicht herabgesetzten Aktivierung in Bezug auf eine verbesserte Informationsaufnahme als förderlich. Im Falle einer gesteigerten Aktivierung würde sich dabei aber der Beta-Zustand hinsichtlich einer Reizverarbeitung und beim Aufbereiten von Lernmaterialien oder ferner zur Steigerung der allgemeinen Leistungsmotivation als dienlich erweisen.

Ein zusätzlicher Zugewinn, der in einer entspannungsinduzierenden Wirkung durch die Mindmachine gesehen werden kann, ist eine Tatsache aus der Verhaltenstherapie, dass durch Entspannung Ängste abgebaut werden und ein gewisses „Loslassen“ mit körperlichem Wohlbefinden einhergeht. Es liegt daher nahe, dass sich aus diesem Prinzip heraus ein gewisser therapeutischer Nutzen schlussfolgern lässt. Beispielsweise in entsprechenden Prüfungssituationen oder anderen stressbeladenen Situationen, die meist als belastend erlebt werden, würde sich eine Entspannungsinduktion mittels Mindmachine als hilfreich erweisen, vor allem bei Personen, die noch keine Erfahrung mit alternativen Verfahren gemacht haben. Auf Grund der einfachen Regulierbarkeit des gewünschten mentalen Zustandes durch die Mindmachine lassen sich auch tiefere Entspannungszustände erzeugen, die unter anderem für eine therapeutische Anwendung eingesetzt werden können. Beispielsweise könnte damit in der Hypnosetherapie oder bei psychoanalytischen Verfahren ein leichterer Zugang zum Unterbewusstsein ermöglicht oder auch die Erlernung alternativer Entspannungsverfahren, wie das Autogene Training, erleichtert werden. Auch aus pharmazeutischer Sicht lässt sich an dieser Stelle anführen, dass Mindmachines durchaus als nebenwirkungsfreie Alternative zu denen am Anfang des theoretischen Teils postulierten pharmazeutischen Mitteln, wie Powerpillen für Neuro-Enhancement, einen herausragenden Stellenwert einnehmen.

Mindmachines hätten ebenfalls zukünftig das Potential, Einzug in die deutschen Schulen oder Bildungseinrichtungen zu finden, beispielsweise um bei betroffenen Schülern oder Studenten die ADHS-Symptomatik zu lindern, Lernschwierigkeiten in Folge eines Hyperarousals zu kompensieren und um Prüfungsängste abzubauen.

Generell lässt sich festhalten, dass die Mindmachine in gewissem Maße die Lernfähigkeit und sogar eine Lernbereitschaft steigern kann, was beispielsweise beim Sprachen- und Vokabellernen oder auch im Zusammenhang mit konkreten Lerninhalten in Form von Faktenwissen eingesetzt werden kann. Denkbar wäre es aber auch, sich nach einer Lernphase mittels Mindmachine in einen entspannten oder gar meditativen Zustand zu versetzen und den gelernten Stoff im Geiste noch mal durchzugehen, wie es bei einer Visualisierung der Fall wäre.

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